Internationale Highlights dank Hybridformat

Beim Diabetes Kongress der DDG steht die Vernetzung der Disziplinen im Fokus

Berlin. Vom 25. bis 28. Mai findet der Diabetes Kongress der DDG statt, sowohl vor Ort in der Hauptstadt als auch online. Kongresspräsident Prof. Dr. Jens Aberle erzählt, welche neuen Chancen das Hybridformat bietet und worauf sich Besucher*innen besonders freuen können.

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Der Kongress findet im Hybridformat statt. Erstmals seit zwei Jahren ist der Kongressbesuch also wieder in Berlin möglich. Freuen Sie sich auf den direkten Austausch?

Prof. Dr. Jens Aberle: Ja, wir freuen uns sehr, dass erstmals seit 2019 wieder eine Teilnahme vor Ort möglich sein wird. Der Besuch der führenden Diabetesfachveranstaltung im deutschsprachigen Raum bietet die einzigartige Chance auf einen direkten Austausch und interdisziplinäres Netzwerken, was durch digitale Lösungen nicht vollständig ersetzt werden kann. In gewohnter Weise wird es auch wieder die Möglichkeit einer großen Industrieausstellung geben – ein traditioneller Treffpunkt vieler Kongressbesucher*innen. Der Kongress findet als hybride Veranstaltung statt, wir hoffen jedoch auf viele persönliche Begegnungen vor Ort, die Anmeldezahlen sind bereits großartig. 

Welche neuen Chancen bietet das Hybridformat?

Prof. Aberle: Neben etwas größerer Planungssicherheit ist ein wesent­licher Vorteil des Hybridformats die damit verbundene größere Reichweite unserer Veranstaltung – mehr Teilnehmende können informiert und eingebunden werden. Die Vor-Ort-Komponente schafft dabei eine lebendige Atmosphäre. Und natürlich ist das Konzept vor allem für diejenigen interessant, die aus zeit­lichen, ökologischen und finanziellen Gründen nicht vor Ort sein können. Das Format ist zudem attraktiv für internationale Referent*innen, die wir so  für den Kongress gewinnen konnten und sicherlich eine Bereicherung für die Veranstaltung darstellen werden. 

Das Kongressmotto lautet „Hand in Hand zum Ziel – einfach.besser.messbar.“ Das klingt, als werde die Kooperation der Fachdisziplinen im Fokus stehen. Warum ist dieses Thema so wichtig?

Prof. Aberle: Das ist richtig. Insbesondere durch den pharmakologischen und technischen Fortschritt ist die Diabetologie in den vergangenen Jahren zunehmend interdisziplinär geworden. Diabetolog*innen und Diabetesberater*innen kooperieren mehr denn je mit unterschiedlichen Fachdisziplinen. Kommunikationsfähigkeit, Verantwortungsgefühl und Zielorientierung der einzelnen Teammitglieder stellen dabei eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des gesamten Behandlungsteams dar. Und diesen besonderen Aspekt möchten wir anhand unserer Themenschwerpunkte betonen. 

Es heißt, ein Leitmotiv des Kongresses sei es, die Rolle der Diabetologie im Zentrum der fachübergreifenden Versorgung zu definieren. Was bedeutet das?

Prof. Aberle: Im Vordergrund steht hier die Organprotektion in der Therapie des Diabetes mellitus und die Rolle des/der Diabetolog*in in der Versorgung von Risikopatient*innen im Hinblick auf eine individuelle, sichere und effektive Kardio- und Nephroprotektion. Anhand von zahlreichen Symposien, Kurzvorträgen und Posterpräsentationen soll zudem diskutiert werden, wie Kooperation und Koordination zwischen klinisch tätigen und niedergelassenen Ärzt*innen, Forschenden sowie nicht-ärztlichen Mitgliedern des Behandlungsteams optimiert werden können. Denn gerade die verbesserte Koordination und Vernetzung der Sektoren stellt eine dringliche Herausforderung in der Versorgung von Patienten mit Dia­betes mellitus dar.

Auf welche Highlights können sich die Besucher*innen in diesem Jahr ganz besonders freuen?

Prof. Aberle: Ein Highlight stellt sicherlich der internationale Strang dar: An zwei von fünf Kongresstagen wird es Symposien in englischer Sprache geben, in denen renommierte internationale Referierende die neuesten Entwicklungen in der Erforschung und Behandlung des Diabetes mellitus beleuchten. Zudem wird es neue Formen interaktiver und moderierter Symposien geben. Und natürlich freuen wir uns auf die KeyNote von Wissenschaftsastronaut Professor Dr. ­Ulrich Walter von der Technischen Universität München zum Thema „Faszination Raumfahrt“. Professor Walter verbrachte selbst mehrere Tage im Weltraum und nimmt die Teilnehmenden mit in die bewegte Geschichte der Raumfahrt und die damit verbundenen Herausforderungen.

Interview: Isabel Aulehla